DER AYURVEDISCHE TOD.
aka Nahrungsmittelkombinationen, die du meiden solltest.

Du denkst, du isst gesund? Da könntest du dich täuschen. Denn vieles, was heutzutage als "gesund" gilt, ist tatsächlich sehr schwer verdaulich und nicht für jedes Verdauungsfeuer zu bewältigen. Oft ist es die Kombination verschiedener Lebensmittel mit gegensätzlichen Eigenschaften, die unserer Verdauung zu schaffen macht. Ich bezeichne diese Mischungen liebevoll "ayurvedischer Tod". Welche Kombinationen das sind und warum du sie meiden solltest.
Lebensmittel haben unterschiedliche Wirkungen
Im Ayurveda gibt es keine Verbote, aber Empfehlungen. Einige Empfehlungen betreffen verschiedene – aus ayurvedischer Sicht – unvereinbare Nahrungsmittelkombinationen. Denn nicht alle Lebensmittel harmonieren miteinander. Sie haben unterschiedliche Wirkungen auf den Körper. Nimmst du sie kombiniert zu dir, stören sie durch ihre gegenläufigen Wirkungen deinen Verdauungsprozess.
Vorsicht: Gärung und im schlimmsten Fall Ama (Unverdautes)
Immer dann, wenn du es deiner Verdauung schwer machst und dein Agni (Verdauungsfeuer) überforderst, können zwei Dinge passieren.
1) Erstens: Ein Gärungsprozess beginnt in deinem Bauch, weil die aufgenommene Nahrung zu lange im Verdauungstrakt verweilt. Die Folge: Du bekommst Bauchschmerzen, Blähungen und kämpfst mit einem unangenehmen Völlegefühl.
2) Zweitens: Wenn dein Agni ohnehin schon geschwächt ist und du dein Essen schwer verdaulich kombinierst, kann Ama entstehen. Ama ist Unverdautes, das dein Körper nicht richtig verstoffwechseln und ausscheiden kann. Ama blockiert deine Kanäle, bringt die Kommunikation zwischen deinen Zellen durcheinander und bereitet dir verschiedene Alltagsbeschwerden von Mundgeruch und übel riechendem Schweiß, Augenringen und Schwellungen bis hin zu Magen-Darm-Problemen, Kopfschmerzen, Energielosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel, Verspannungen und, und, und… Auf Dauer kann dich Ama sogar chronische Krankheiten verursachen, wenn du nicht vorbeugst oder etwas dagegen unternimmst.
Wenn du dich nach dem Essen energievoll und unbeschwert fühlen und auf Dauer gesund bleiben willst, solltest du diese Nahrungsmittel nicht miteinander kombinieren:
Unvereinbare Nahrungsmittel-Kombinationen im Ayurveda
Rohes Obst: Nur solo verzehren
Eine der häufigsten Nahrungsmittel-Kombinationen, die viele für sehr gesund halten, aber aus ayurvedischer Sicht nicht passend ist, ist Müsli. Getreide in Kombination mit Milch oder Joghurt und frischen Früchten ist sehr schwer verdaulich. Das liegt daran, dass Früchte eigentlich sehr schnell verdaut werden wollen, aber in Kombination mit anderen Lebensmitteln länger als nötig im Verdauungstrakt gehalten werden. Das führt zu starken Gärungs- und Fäulnisprozessen. Blähungen und Völlegefühl und (insbesondere bei sauren Früchten und Bananen) auch Hautbeschwerden können die Folge sein.
Milchshakes mit frischen Früchten sowie Joghurt oder Quark mit rohem Obst solltest du also vermeiden. Vor allem Milch und Milchprodukte reagieren mit der Säure der Früchte, verklumpen und können zu Ama führen. Melone kann aufgrund ihres hohen Wassergehalts besonders schnell verdaut werden kann. Deshalb verträgt sich Melone nur mit Melone, nicht mit anderen Früchten. Leider ist also auch der hippe Melonen-Feta-Salat mit Zitrone und Basilikum aus ayurvedischer Sicht ein No-Go.
Rohes Obst solltest du nur solo als Zwischenmahlzeit essen, am besten im Abstand von zwei Stunden zu einer Mahlzeit.
Gekocht oder gedünstet ist Obst auch kombinierbar. Zum Beispiel im Porridge oder als Kompott zum Müsli (trotzdem am besten mit Pflanzenmilch!) oder mit Gewürzen im Lassi.
Milchprodukte, Eier, Fleisch und Fisch
Wenn du tierische Eiweiße aus Milchprodukten, Eiern, Fleisch und Fisch miteinander kombinierst, entsteht laut Ayurveda unweigerlich Ama. Wurstbrot und Ei mit Cappuccino zum Frühstück, Surf & Turf, Ei mit Speck, Fleisch in Sahnesoße oder mit Käse überbacken, Leberkäs mit Spiegelei oder Latte Macchiato als Nachtisch zum Fleischgericht sind also tabu.
Klingt kompliziert? Ist eigentlich ganz einfach.
Achte darauf, pro Mahlzeit nur eine tierische Eiweißquelle auf dem Teller zu haben. Also: Entweder Ei oder Fleisch oder Fisch oder Milchprodukte. Am besten nimmst du tierische Eiweiße nur einmal am Tag zu dir. Mittags macht das am meisten Sinn, denn dann ist dein Verdauungsfeuer am stärksten.
Tierische Eiweiße und stärkehaltige Nahrungsmittel
Grundsätzlich sind die ayurvedischen Empfehlungen in Bezug auf tierische Eiweiße ganz ähnlich wie die Trennkost-Regel: Kombiniere kein Eiweiß mit Kohlenhydraten. Tierische Eiweiße solltest du also nur mit Salat oder Gemüse kombinieren.
Puh. Erst heißt es, nicht mit anderen tierischen Eiweißen kombinieren und jetzt nicht mal mehr mit Kartoffeln und Co.? Was soll ich denn dann noch essen?
Keine Panik. Es gibt drei Auswege:
1) Reis ist eine Ausnahme und kann als stärkehaltige Beilage auch mit tierischen Eiweißen kombiniert werden.
2) Pflanzliche Eiweiße aus Tofu und Hülsenfrüchten können bedenkenlos sehr gut mit Getreide kombiniert werden. Wenn du also statt Fleisch oder Fisch pflanzliche Alternativen wählst, hast du schöne Kombinationsmöglichkeiten mit verschiedensten Beilagen.
3) Wenn dein Agni stark und ausgeglichen ist, kannst du diese Kombination zum Mittagessen schon mal riskieren. Achte genau darauf, was dein Körper dazu sagt. Wie fühlst du dich nach dem Essen?
Deftiges wie Tiroler Gröstl mit Kartoffeln, Speck und Ei, Schweinebraten mit Knödl und Gulasch oder mit Spätzle sind leider eher ungünstige Kombinationen. Aber auch fettarme, eiweißreiche Gerichte, die viele Sportler für besonders zuträglich halten, sind für die Verdauung sehr schwierig: Fisch mit Kartoffeln, Kartoffeln mit Kräuterquark oder Brot mit Hüttenkäse oder Putenbrust solltest du aus ayurvedischer meiden. Diese Gerichte sind viel beschworen, weil sie lange satt machen und wenig Kalorien haben. Aber warum halten sie lange satt? Weil der Körper sehr viel Energie braucht, um sie zu verdauen. Das dauert (viel zu) lange, blockiert deine Verdauung und deinen Stoffwechsel und raubt dir viel Energie.
Ernährst du dich vegetarisch oder sogar vegan, sind vielseitige Kombinationen aus pflanzlichen Eiweißen und Getreide oder stärkehaltigen Beilagen möglich, die deine Verdauung nicht belasten.
Rohes Obst und rohes Gemüse
Salat mit Erdbeeren oder Orangen, also rohes Gemüse mit rohem Obst, ist eine unverträgliche Kombination, die zu Gärung führt. Ein Rohkost-Salat mit einem Stück Obst als Nachspeise klingt zwar hyper-gesund, ist aber für deine Verdauung ein brutaler Kraftakt, der zu starken Blähungen und Unwohlsein führen kann. Gerade abends ist dein Verdauungsfeuer zu schwach, um Rohes verarbeiten zu können.
Gekochtes Gemüse ist jedoch wunderbar auch mit gekochtem Obst kombinierbar. Achte auch darauf, dass du Rohkost nicht mit warmen Speisen kombinierst. Ein Salat zur Vorspeise oder als Beilage ist okay, wenn es sich um Blattsalat handelt. Große Beilagensalate mit allerlei Rohkost (eventuell sogar mit Joghurtdressing, Hülsenfrüchten und Bohnen aus der Dose) ist nicht empfehlenswert.
Warme Speisen und eisgekühlte Drinks oder Eis
Diese Kombination führt zu Ama. Warum? Du löschst mit kalten Getränken dein Verdauungsfeuer, das dein Essen verheizen und weitertransportieren soll. Dein Körper muss die kalten Getränke oder Speisen im Magen auf Körpertemperatur aufheizen. Bis er das geschafft hat, haben die Speisen, die sich schon im Magen befinden, bereits angefangen zu gären.
Generell empfiehlt der Ayurveda, unmittelbar vor, zum und bis eine Stunde nach dem Essen nur sehr wenig oder nichts zu trinken. So können deine Verdauungssäfte die Nahrung optimal zerkleinern und werden nicht verdünnt.
Honig nicht über 40 Grad erhitzen und nicht zu gleichen Teilen mit Ghee kombinieren
Honig sollte nicht über 40 Grad erhitzt werden, sonst klumpt er, wirkt damit toxisch und führt zu einer Verunreinigung des Blutgewebes (rakta), was zu Entzündungen und Hautkrankheiten führen kann. Gib Honig erst in deinen Tee, deine Milch oder ins Essen, wenn alles etwas abgekühlt ist. Auch die Kombination von Honig und Ghee zu gleichen Teilen gilt im Ayurveda als unverträglich.
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